Ein Traumfänger in Marga, Indonesien, Artem Beliaikin, pexels

Jagen wir nicht alle ein bisschen unseren Träumen hinterher? –

Arlette Beck
3 min readJun 25, 2021

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Wie wäre es denn, sie einmal einzufangen?

Dreamcatcher (engl. für Traumfänger) lautet der Name des von Christian Kamm, Geschäftsführer von QAware, initiierten virtuellen Workshops im Rahmen des Engineering Camps 2021. Aus der Motivation heraus eine Plattform zu erschaffen, die darin unterstützen soll, Träume zu teilen und sie in einer Gruppe von Menschen wahr werden zu lassen, stellt Dreamcatcher für Christian Kamm eine Herzensangelegenheit dar:

“Wir haben in unserer Gesellschaft viele digitale Formate geschaffen, um uns zu informieren oder miteinander zu kommunizieren. Es gibt aber recht wenig digitale Räume, wo wir uns engagieren können. Wo wir unsere Träume und Visionen teilen und umsetzen können. Vielen von uns fehlt schlichtweg das Wissen dazu, wie sowas geht. Und die Selbstermächtigung, an die Kraft der eigenen Visionen zu glauben.“

Senior Product Manager Sinah Peters und Creative Director Sarah Wöhler von DieProduktMacher waren von Christians Idee sofort begeistert.
In ihrem Tagesgeschäft führen sie regelmäßig Design-Thinking-Workshops durch. Das Projekt Dreamcatcher schien beiden perfekt. Gespannt nahmen sie die Herausforderung an. Auch sie selbst verfolgen die Verwirklichung persönlicher Träume. Sinah möchte, nebenberuflich, ein kleines Yoga-Business aufbauen, um insbesondere Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung zu ermutigen, sich an anspruchsvolle Yoga-Posen heranzutrauen. Sarah träumt von einer fairen Teilzeitregelung für alle, um die Möglichkeit zu einem individuellen Lebensstil zu schaffen.

Ziel des Workshops war es, die Teilnehmenden auf eine abwechslungsreiche Weise, ohne Druck, sondern mit Freude an der Gruppenarbeit, an die Design-Thinking-Methodik, heranzuführen. Warum es besonders wichtig ist, einen systematischen und agilen Ansatz zur Lösung komplexer Problemstellungen zu wählen, erklärt Sinah so:

„Kaum ist eine Produktidee geboren, fangen wir Menschen an, in Lösungen zu denken. Mithilfe von Design Thinking werden wir herausgefordert, einen Schritt zurück zu machen und zunächst die zugrundeliegenden Nutzer-Probleme ins Visier zu nehmen. Darin liegt so unglaublich viel Potenzial! Wir lernen den Nutzer zu verstehen, wissen noch vor der Entwicklung, welche Ideen überhaupt sinnvoll sind, und reduzieren so frühzeitig eine Vielzahl von Risiken.
Aus Erfahrung wissen wir: Design Thinking steigert die Motivation des Teams, hilft schon früh Kosten zu reduzieren und gewährleistet den langfristigen Projekterfolg.“

Ausgehend von den Problemstellungen sind wir in zwei Teams mit einem Lean Canvas-[1] Modell gestartet und haben uns zu einer aussagekräftigen Value-Proposition, Personas und ersten Sketches hingearbeitet. Natürlich war die Kreativität von allen Teammitgliedern gefragt. Sarah fand manche der Scribbles sehr „inspirierend“ und „colourful“.

Nun stellt sich die Frage, wie man „Dreamers“ und „Doers“, die nicht zwangsläufig Investoren sein müssen, zusammenbringen kann.
Für Michael Adersberger, „Company Builder“ Builder bei QAware, steht direkt fest, ein Matching Tool, wie „Tinder“ muss her! Durch einen intelligenten Algorithmus können „Träumende“ und „Verwirklichende“ miteinander vernetzt werden. Ole Petersen, Werkstudent bei QAware ist sich sicher, dass nicht zwangsläufig eine Trennung zwischen beiden Gruppen stattfinden muss. „Dreamer“ können auch „Doer“ sein — und umgekehrt.

Die Möglichkeit, jedes Individuum darin zu bestärken, die eigenen und die Ideen anderer vorantreiben und realisieren zu können, bilden das Fundament von Dreamcatcher.

Zum Ende unseres Workshops konnten wir unsere Ergebnisse noch einmal wertschätzend diskutieren und reflektieren. Und blicken nun auf einen erfolgreichen zweitägigen Workshop zurück.

Wie es mit Dreamcatcher weiter geht? — das wissen wir noch nicht!
Träume können auch in kleiner Form, jeden Tag, verwirklicht werden!
Eine digitale Plattform oder App bietet sicherlich eine erste Hilfestellung dafür. Allerdings ist das, was du selbst aus deinen Träumen machen möchtest, das wesentliche Detail.

[1] Das Lean Canvas Modell unterscheidet sich vom klassischen Business Canvas darin, dass es sich optimal für Neugründungen eignet. Es ersetzt die bekannten Bausteine „Schlüsselpartner“ und „Schlüsselaktivitäten“ mit „Problem“ und „Lösung.“ Ausgehend davon, dass wenn ein Problem verstanden wurde, sich die Formulierung einer Lösung einfacher gestaltet.

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